Unsere Geschichte
Auf eine ungewöhnliche und wechselvolle Geschichte blickt die Usselner Molkerei zurück: 1898 schlossen sich 35 Landwirte im Upland zu einer Genossenschaft zusammen. Mit Ochsen- und Pferdegespannen wurden damals täglich 500 Liter Milch von Bauernhöfen in Usseln und den umliegenden Dörfern an die "Upländer Gebirgsmolkerei" geliefert.
Als in den 1960er Jahren die Zahl der Genossen auf 1.100 und die Milchmenge auf 20 Millionen Liter jährlich wuchsen, wurde 1962 ein modernes, größeres Produktionsgebäude gebaut, in dem heute noch bzw. wieder Milch verarbeitet wird. Fusionen mit kleineren Nachbarmolkereien führten in den folgenden Jahren zu weiterem Wachstum. Die Milchanlieferung überstieg die Verarbeitungskapazitäten, ein großer Teil der Milch wurde an andere Molkereien verkauft. Mit den Milchwerken Köln/Wuppertal ("Tuffi") wurde zunächst ein Liefervertrag, später ein Kooperationsvertrag geschlossen, der dann 1994 in einer Fusion der beiden Molkereien mündete. Ein Jahr später wurde die Molkerei in Usseln geschlossen und die Milch der 290 Landwirte zu anderen Molkereien gefahren.
In dieser Zeit waren Bäuerinnen und Bauern, die ihre Höfe nach ökologischen Richtlinien bewirtschaften, auf der Suche nach einer Verarbeitungsstätte für ihre Milch. Einige von ihnen hatten bereits Erfahrungen gesammelt, ihre Bio-Milch in einer Molkerei separat verarbeiten zu lassen und selbst zu vermarkten.
Die Gruppe der Landwirte gründete gemeinsam mit Umweltschützern, Privat- und Geschäftsleuten die Upländer Bauernmolkerei GmbH. Mit Unterstützung der Gemeinde Willingen und des Landes Hessen wurde die Molkerei erworben und nach Renovierung und Instandsetzung im September 1996 wieder in Betrieb genommen.
Anfangs lieferten 18 Landwirte eine Jahresmenge von einer Million Liter Bio-Milch. Zur Auslastung der Anlagen wurde Milch von konventionellen Bauernhöfen aus der Region zugekauft und separat verarbeitet. Seit 2009 wird ausschließlich Bio-Milch in Usseln verarbeitet.
Das Konzept der Upländer Bauernmolkerei ist regional, auch wenn ein kleiner Teil der Produkte bundesweit vermarktet wird. Frischmilch, Buttermilch, Sahne, Saure Sahne, Schmand, Crème Fraîche, Butter und Handkäse werden über den regionalen Naturkostgroßhandel, regionale Großhändler, den Lebensmitteleinzelhandel und Regionalwarenläden vermarktet. Drei Sorten Bio-Schulmilch werden an Schulen in der Region geliefert.
Im ehemaligen Molkereigebäude der "Upländer Gebirgsmolkerei" befindet sich heute das Upländer Milchmuhseum
Im Mai 2002 hat im alten Molkereigebäude das Upländer Milchmuhseum seine Pforten geöffnet. Schulklassen, Einheimische und Besucher der Region können dort auf anschauliche und unterhaltsame Weise erfahren, wie Milch gewonnen und verarbeitet wird. Ein Milchcafé und der Molkereiladen vervollständigen das Angebot.